Aufruf zur Schließung des Flüchtlingsheims in Freienbessingen!
Bitte drücken Sie ihre Besorgnis aus und senden Sie Protestfaxe an:
http://thecaravan.org/files/caravan/fax.pdf
Program – English:
http://thecaravan.org/files/caravan/carvan_eng-1.pdf
Program: German:
http://thecaravan.org/files/caravan/carvan_german-1.pdf
Die Karawane und Aufruf zur Schließung des Flüchtlingsheims, Gegen Lager und Kriminalisierung:
http://thecaravan.org/files/caravan/close%20larger%20german.pdf
The Caravan Call against Camps and criminalisation:
http://thecaravan.org/files/caravan/close%20larger%20english.pdf
Jena - Ausstellungen von Fotografien und Gemälden von AktivistInnen aus Thüringen und Berlin
http://thecaravan.org/files/caravan/karawane_ausstellung_back_farbig.pdf
Medinat Weimar links:
http://ronen.dvarim.com/2007/05/14/caravan-2007-in-solidarity-against-deportation
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Aufruf zur Schließung des Flüchtlingsheims in Freienbessingen!
Bitte drücken Sie ihre Besorgnis aus und senden Sie Protestfaxe an:
Thüringer Innenministerium, Innenminister Herrn Dr. Gasser
Faxnummer: 0361/ 3793111
Thüringer Landesverwaltungsamt, Referatsleiter Herrn Reinhardt,
Faxnummer: 0361/ 3773 7190
Landratsamt Kyffhäuserkreis, Landrat Herrn Hengstermann,
Faxnummer:03632/741-102
Sehr geehrter Herr Dr. Gasser,
sehr geehrter Herr Reinhardt,
sehr geehrter Herr Hengstermann,
Wir fordern Sie auf, sich für die sofortige Schließung aller Flüchtlingsheime und -lager in Thüringen und eine dezentrale menschenwürdige Unterbringung ihrer BewohnerInnen einzusetzen!
Wir fordern den sofortigen Stopp aller Deportationen!
Residenzpflicht abschaffen!
Wir verlangen die sofortige Schließung des Heims in Freienbessingen!
Es steht nicht zur Debatte, dass Gemeinschaftsunterkünfte (GUs) die Menschenwürde der Bewohner verletzen. Sie und das System aus Vorschriften und Überwachung, in dem sie eingebettet sind, schränken die Bewegungsfreiheit ein und sollen sie letztlich sogar unmöglich machen.
Viele Flüchtlinge, die in solchen Heimen leben müssen, sind durch ihre Flucht oder Fluchtgründe schwer traumatisiert - ihre Unterbringung in GUs verschlechtert oft ihren ohnehin schwer belasteten psychischen Zustand.
Die meisten Opfer einer solchen Unterbringung sind auf Antidepressiva und Schlaftabletten angewiesen, um ihre völlig lähmende Situation wenigstens einigermaßen ertragen zu können. Auch die medizinische Versorgung ist katastrophal; Fachärzte sind meist über 30 km entfernt. Flüchtlingen stehen nach dem speziell für sie geschaffenen AsylbLG völlig alltägliche medizinische Leistungen nicht zu: kranke Zähne z.B. werden gezogen und
nicht erhalten, weil eine „Reparatur“ einige Cent mehr kostet.
Die Karawane der Flüchtlinge in Deutschland benennt besonders das Asylheim in Freienbessingen als katastrophal. Es liegt bei Sondershausen, mitten im Wald, das nächste Krankenhaus ist 25 km entfernt; die Flüchtlinge sind stets auf einen Bus angewiesen, der nur dreimal am Tag fährt. In dieser totalen Abgeschiedenheit und unter unwürdigen Bedingungen müssen 180 Menschen (manche seit über 15 Jahren!) wohnen und leben. Wie Sie wissen, sind dort die hygienischen Bedingungen miserabel: die Rohre der Gemeinschaftsduschen rosten und an den Wänden wuchern Schimmelpilze. Die Duschzeiten sind generell reglementiert. . Die BewohnerInnen sind in zwei qualitativ unterschiedlichen Häusern untergebracht. In den Einzelunterkünften darf nur ein Trakt genutzt werden, während im anderen Haus mitunter sechsköpfige Familien in einem Raum wohnen müssen oder verschiedene Ethnien in einem Zimmer untergebracht sind. Einem Asylbewerber stehen in Deutschland in einem Heim nur 6 m² Wohnfläche (!) zu, während Hunden in der Zwingerhaltung in Deutschland bei einer Schulterhöhe von 65 cm schon 10 m² Lauffläche gewährleistet werden müssen.
So leben auch die Bewohner der GU Freienbessingen zum Teil auf engstem Raum.
Selten ist warmes Wasser vorhanden und auch die Heizungen funktionieren im Winter oft nicht. So ist es für die vielen kranken Menschen besonders problematisch, dass der Besitz technischer Geräte wie Wasserkocher, um warmes Wasser zu haben, nicht erlaubt ist.
Neben den hygienischen Bedingungen, die zum Himmel schreien, sind besonders die alltäglichen Schikanen der Heimleitung zu erwähnen. Die Bewohner haben keinen Einfluss darauf, ob ihre Post geöffnet wird oder nicht. Unregelmäßige Zimmerkontrollen tragen ihr Übriges zur Überwachung bei.
Viele Flüchtlinge müssen in dem Wissen leben, dass sie ständig abgeschoben werden könnten. Da Deportationen meist in der Nacht geschehen, schlafen viele Bewohner nur tagsüber und selten mehr als einige Stunden und sind körperlich und psychisch so geschwächt, dass alltägliche einfache Tagesabläufe für sie schier unmöglich sind. Durch die völlige Entmündigung und ständige Kontrolle ist ein menschenwürdiges und selbstbestimmtes Leben nicht möglich.
Deshalb schließen wir uns dem Aufruf der Karawane für Flüchtlinge an und fordern:
Sofortiger Stopp aller Deportationen!
Schließung aller Lager und Heime in Thüringen!
Dezentrale und menschenwürdige Unterbringung!
Weg mit rassistischen Sondergesetzen für Asylbewerber!
Residenzpflicht abschaffen!
Freienbessingen schnellstens schließen!
Unterschrift
Die Karawane für die Rechte der Flüchtlinge und MigrantInnen in Deutschland
The VOICE Refugee Forum in Thüringen
Schillergässchen 5, 07745 Jena, E-mail: thevoiceforum.org
Mehr Informationen zum Aufruf der Karawane zur Schließung von
Flüchtlingsheimen – und lager
http://www.thevoiceforum.org
Die Karawane-Tour Thüringen wird organisiert und unterstützt durch das bundesweite Karawane-Netzwerk; mit Beteiligung und Unterstützung von The VOICE Refugee Forum, AG Freienbessingen JAPS Jena, Flüchtlingsrat Thüringen (alle Thüringen) sowie der Afrikanischen Flüchtlingsinitiative Dessau und der Karawane Halle.